Auswahlhilfe und Produktfinder für Auffahrrampen und Verladeschienen
Auffahrrampen und Verladeschienen gehören zur Gruppe der vermeintlich selbstverständlichen Produkte, die man meistens erst dann richtig wertschätzt, wenn sie mal fehlen – also z. B. dann, wenn man ein Transportfahrzeug mit schweren Gütern beladen oder als Rollstuhlfahrer einen Treppenabsatz überwinden möchte. Grund genug, diesen eigentlich so wichtigen „Höhenniveau-Überwindern“ ab sofort etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken!
Einsatzmöglichkeiten
Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Auffahrrampen, Rollstuhlrampen und Verladeschienen?
Wie eingangs bereits erwähnt, kommen Schwellenbrücken, Verladerampen & Co. in ihren unterschiedlichen Ausprägungen an den unterschiedlichsten Stellen im beruflichen und privaten Bereich zum Einsatz. Generell kann man klassifizieren zwischen …
- … der Art des Höhenniveaus, die es zu überwinden gilt (z. B. Kabel, Stufen, Bordsteinkante, Höhenunterschied zwischen Fußboden und Fahrzeug, etc.)
- … dem, wer oder was einen Höhenunterschied überwinden soll, wobei hier die Bandbreite zwischen Personen- oder Gütertransport riesig ist (von Rollstuhl oder Kinderwagen bis hin zu Transportfahrzeugen oder schweren Industriemaschinen) …
- … dem generellen Einsatzzweck. Sei es in Industrie und Handwerk für Karren, Transportgeräte Stapler oder Motorräder oder im Garten- und Landschaftsbau für Schubkarre, Rasenmäher oder Bagger. Oft auch für bequemen Zugang des Rollifahrers in das geeignete Fahrzeug.
Wichtig: Auch in Sachen Barrierefreiheit spielen Auffahrrampen eine große Rolle, wenn es darum geht, öffentliche und private Bereiche für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Behinderung problemlos zugänglich zu machen.
Auswahl
Wann eignet sich eine Rampe und wann eine Schiene?
Schiene oder Rampe, das ist hier die Frage! Und sie ist gar nicht so pauschal zu beantworten, da es für beide Ausführungen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten gibt und in vielen Fällen auch beide Lösungen potenziell geeignet sind. Deshalb sind es letztendlich die Details, auf die es ankommt:
- Auffahrschienen, Verladeschienen & Co. werden meist im Doppelpack verkauft und mit entsprechendem Abstand zueinander platziert. Sie sind von ihren Abmessungen relativ kompakt und verfügen über ein geringes Eigengewicht, so dass sie sich meist leicht verstauen lassen.
- Bei Verladerampen ist es vor allem wichtig, sich vorab zu überlegen, ob sie eine mobile oder stationäre Lösung möchten. Mobile Rampen werden vom Anwender häufig getragen und angelegt. Sie müssen deshalb vergleichsweise leicht sein und was ihre Größe und Tragfähigkeit begrenzt, während stationäre Auffahrrampen oder Einbaumodelle sich bei häufigem Einsatz lohnen, z. B. als Türschwellenrampe oder als fest verbaute Rollstuhlrampe in einem Fahrzeug und leichter zu handhaben sind. Hier gilt es also immer, Pro und Contra vorab gut abzuwägen und den späteren Einsatzzweck möglichst passgenau abzuschätzen.
Wie finde ich am besten die passende Rampe oder Schiene?
Bei der Entscheidung, welche Modelle wir in unser Sortiment aufnehmen und welche nicht, achten wir immer darauf, Produkte auszuwählen, die für eine größtmögliche Anzahl unserer Kunden passend und damit echte „Allrounder“ sind.
Filtern Sie unser Rampen- und Schienenangebot nach gängigen Kriterien wie Breite, Länge, Material, Eigengewicht, Tragfähigkeit und zu überwindender Höhendifferenz und natürlich nach dem Preis. Wir leiten Sie zum geeigneten Produkt. Mit den Filtern „Eigenschaft“, „Ausstattung“ und „Oberfläche“ können Sie außerdem Auffahrrampen mit bestimmten Zusatzfeatures auswählen.
Worauf muss ich bei der Tragkraft achten?
Gute Nachricht: Eigentlich müssen Sie auf gar nicht so viel achten. Nur einen Fehler sollten sie definitiv nicht machen, und zwar, anstatt des Bruttogewichts das Nettogewicht zu Grunde zu legen. Konkret bedeutet das, dass Sie nicht nur das reine Gewicht des zu verladenden Geräts oder der zu verladenden Maschine einrechnen sollten, sondern zusätzlich auch z. B. das Gewicht von Personen, die zeitgleich die Rampe benutzen, von Treibstoff usw.
Bei Schienen sollten Sie unbedingt immer prüfen, ob sich die angegebene maximale Tragkraft auf eine einzelne Schiene bezieht oder auf ein Paar. Und als dritten und letzten Tipp geben wir Ihnen mit: Lieber zu viel als zu wenig. Auch aus Sicherheitsgründen ist das übrigens nicht die schlechteste Einstellung, schließlich gehört Überlastung zu den häufigsten Unfallursachen im Umgang mit Rollstuhlrampen, Verladeschienen & Co.
Wie finde ich die passende Rampenbreite?
Bei dieser Frage gibt es wenige Überraschungen, denn selbstverständlich sollte die Breite einer Auffahrrampe sich nach dem Fahrzeug richten, für das die Rampe gedacht ist. Bei Verladeschienen ist entsprechend die Reifenbreite des Fahrzeugs relevant. Achten Sie bei Türen am Ende der Rampe auch immer auf den Abstand zwischen den Türpfosten, die Tiefe des Türrahmens und ggf. die Tiefe der Nische.
Generell: Seien Sie auch beim Punkt Rampenbreite großzügig und wählen Sie im Zweifel lieber ein größeres Modell. Ein Stück weit sind Sie dazu sogar verpflichtet, denn in Deutschland nennen u. a. die Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften gewisse Maße, die als „Puffer“ unbedingt einzurechnen sind. Unterschieden wird dabei zwischen handbetätigten und kraftbetrieben Transportmitteln:
- Bei handbetätigten Transportmitteln, deren Spurweite 0,75 m überschreitet, muss die Rampenbreite 0,5 m größer als die Spurweite sein.
- Bei kraftgetriebenen Transportmitteln, deren Spurweite 0,55 m überschreitet, muss die Rampenbreite 0,7 m größer als die Spurweite sein.
Bitte seien Sie sich immer bewusst, dass sich diese Regelungen jederzeit ändern können. Verschaffen Sie sich deshalb immer einen guten Überblick über die aktuelle Gesetzeslage – oder sprechen Sie einfach uns an und fragen Sie um Rat. Wir helfen Ihnen jederzeit gerne weiter!
Risikoprävention
Was sind die häufigsten Unfallursachen im Umgang mit Rampen und wie kann ich die Risiken minimieren?
Klar, alle Unfälle, die im Umgang mit Auffahrrampen, Rollstuhlrampen, Verladeschienen & Co. passieren, kann man niemals verhindern. Aber die allermeisten! Denn allzu häufig ist ein unsachgemäßer Gebrauch durch Überlastung, mangelnde Absicherung etc. der Rampen der Grund. Im Einzelnen sind die folgenden Punkte die häufigsten Unfallgründe:
- Die Traglast der Rampe wird überschritten, dadurch kommt es zu Materialversagen.
- Das zu beladene Fahrzeug rollt weg oder die Rampe kippt weg oder das Transportmittel rutscht von der Auffahrrampe herunter.
- Personen rutschen, stürzen oder stolpern auf der Rampe oder Personen klemmen sich zwischen Fahrzeug und Ladung Gliedmaße ein.
Und wie kann man diese Unfallpotenziale nun vermeiden? Nun ja, beim ersten Punkt – dem Überschreiten der Traglast – hilft nur Mathematik und Vorsicht. Den beiden anderen Gefahren kann man gut durch Sicherheitsfeatures wie Fahrrinnen, Sicherungsbolzen, Seitenbegrenzungen und Anti-Rutsch-Beschichtungen vorbeugen.
Der Faktor „Steigung“
Warum sind Steigung und Länge die wichtigsten Faktoren beim Kauf von Rampen?
Wenn Sie bis hierhin gescrollt haben, dann haben Sie alles richtig gemacht, denn Sie haben das wahrscheinlich wichtigste Kapitel zum Thema Auffahrrampen erreicht. Denn egal, ob Bordsteinrampe oder Wartungsrampe, Ladebrücke oder Überfahrbrücke, über kein anderes Thema findet man so viele und zum Teil auch so viel widersprüchliche Informationen wie zur geeigneten Länge und Steigung. Hier deshalb für Sie die wichtigsten Fakten:
Rampenlänge und Rampensteigung gehören unmittelbar zusammen.
Denn je kürzer die Rampe, desto steiler die Steigung bzw. größer die Neigung. Und je länger die Rampe, desto flacher die Steigung und geringer die Neigung.
Entscheidend ist die Verladehöhe.
Die Verladehöhe ist der vertikale Höhenunterschied zwischen dem Boden und dem Punkt, auf dem die Rampe aufliegen soll. Oder kurz: Sie gilt es zu überbrücken!
Unterschiedliche Einsatzzwecke? Unterschiedliche Steigungen!
Für einige Anwendungsfälle sind die maximalen Steigungsraten gesetzlich vorgeschrieben, bei anderen Einsatzgebieten handelt es sich aber auch nur um Empfehlungen und Richtwerte. Generelle Kriterien, die über die richtige Steigung entscheiden, sind z. B. der Einsatz im öffentlichen oder privaten Bereich, die Traglast der Rampe oder Schiene, der zur Verfügung stehende Platz usw.
Im Zweifel lieber flacher.
Die empfohlenen Maximalwerte in Sachen Rampensteigung sollten Sie auch als solche behandeln und keinesfalls überschreiten. Im Gegenteil: Versuchen Sie lieber, diese so gering wie möglich zu halten. Denn je flacher die Rampe, desto weniger Anstrengung ist nötig, um sie zu bewältigen.
Wie berechne ich die erforderliche Länge der Auffahrrampe, wenn ich die maximal zulässige bzw. gewünschte Steigung kenne?
Ganz einfach:
(Verladehöhe in cm / Steigungsgrad) * 100 = Länge in cm
Und hier ein Beispiel für eine Verladehöhe von 1,2 m und einen Steigungsgrad von 20 %:
(120 cm / 20) * 100 = 600 cm
---> In diesem Fall müsste die Rampe also mindestens sechs Meter lang sein.
Wichtig ist dabei, dass Sie nicht nur die reine Länge der Rampe in Ihre Überlegungen einberechnen, sondern auch den Bereich vor und nach der Auffahrrampe. Kalkulieren Sie auch hier genügend Platz ein, um ein sicheres Manövrieren sicherzustellen.
Welche maximalen Steigungsgrade gelten für welche Tätigkeiten?
Egal, ob Personenbeförderung oder Gütertransport: Die maximale Steigung bei Auffahrrampen und Verladeschienen darf laut Berufsgenossenschaften den Wert von 30 % (entspricht einem Verhältnis von ca. 1:3,33) nicht überschreiten; dies entspricht einem Winkel von ca. 17 Grad. Zu beachten ist dabei, dass bei Steigungen zwischen 12,5 % und 30 % besondere Anforderungen hinsichtlich der Rutschhemmung gelten.
Bei Rollstuhlrampen bzw. Rampen, die für Menschen mit Behinderungen gedacht sind, gelten detaillierte Anforderungen hinsichtlich der Steigung. Als Richtwert sollte diese nicht größer als 6 % sein, wobei je nach Rahmenbedingungen (Elektroantrieb o. Ä.) auch andere Steigungsgrade zulässig sind.
Gesetze und Regelungen
Welche Regelungen gibt es für behindertengerechte Auffahrrampen?
Beim Einsatz von Rollstuhlrampen ist zunächst einmal immer zwischen öffentlichem und privatem Bereich zu unterscheiden, da im öffentlichen Bereich besonders hinsichtlich der Steigung andere Regeln und Richtwerte gelten.
Zunächst zusammengefasst einige Eckpunkte für die Barrierefreiheit durch Auffahrrampen im öffentlichen Bereich, Mietwohnungsbau etc.:
- Die Steigung der Rollstuhlrampe darf maximal 6 % betragen.
- Eine Querneigung der Rampe ist unzulässig.
- Die nutzbare Laufbreite muss mindestens 120 cm betragen.
- An der Rampe müssen beidseitig Ränder bzw. Radabweiser mit mindestens 10 cm Höhe vorhanden sein, wenn die Rampe nicht seitlich durch eine Wand begrenzt ist.
- Beidseitig müssen in einer Höhe von 85 – 90 cm auch Handläufe mit einem Durchmesser von 3 – 4,5 cm vorhanden sein.
- Die maximale Länge eines Rampenlaufes darf maximal sechs Meter betragen. Falls die Rampe länger sein soll, muss zwischen den beiden Teilen ein Zwischen- bzw. Ruhepodest mit einer Länge von 150 cm folgen.
- Vor und nach der Rollstuhlrampe muss es einen Rangierbereich bzw. eine Bewegungsfläche geben, die Vorgabe liegt hier bei 150 x 150 cm.
- Am Ende einer Rampe darf keine abwärts führende Treppe angeordnet werden.
- Im Außenbereich müssen Rollstuhlrampen eine Entwässerung aufweisen; alle Oberflächen müssen rutschfest sein.
Hier außerdem noch Empfehlungen für den Einsatz von Rollstuhlrampen im privaten Bereich, besonders hinsichtlich der Steigung:
Da eine maximale Steigung von 6 % im Regelfall eine sehr große Rampenlänge erfordert, kann eine Rollstuhlrampe im privaten Bereich unter gewissen Voraussetzungen auch steiler ausgeführt werden. Die folgenden Richtwerte für die Rampensteigung sind dabei jedoch nur Empfehlungen und Erfahrungswerte ohne gesetzliche Grundlage:
- 6 % bei Selbstfahrern
- 6 – 10 % bei kräftigen Selbstfahrern
- 12 – 20 % wenn der Rollstuhl durch eine Person geschoben wird
- 20 % bei Rollstühlen mit Elektroantrieb
Bei der richtigen Steigung sind also immer die Kraft und die Geschicklichkeit des Rollstuhlfahrers bzw. der schiebenden Person sowie die Art des Rollstuhls zu beachten.
Wichtig ist auch, die mögliche Kippgefahr des Rollstuhlfahrers auf ein Minimum zu reduzieren. Diese ist schwerpunktabhängig; Faktoren dabei sind z. B. der Körperbau des Rollstuhlfahrers und die Art und Weise, wie die Rampe befahren wird (also z. B. abwärts auf den Hinterrädern). Deswegen gilt auch hier: Entscheiden Sie sich im Zweifel lieber für eine längere Rampe. Dies erhöht nicht nur den Komfort für alle Nutzer, sondern auch die Sicherheit.
Ausstattung
Welche Ausstattungsvarianten und Zusatzfeatures gibt es bei Auffahrrampen und Verladeschienen?
Mit Schutzrand oder Griff oder ohne, falt- oder klappbar, mobil oder stationär, höhenverstellbar oder nicht … viele Faktoren, die beim Kauf einer Rampe eine Rolle spielen, haben Sie nun bereits kennengelernt. Ein Aspekt, den wir nun noch etwas genauer vorstellen wollen, ist die Oberfläche. Hier haben Sie die Wahl zwischen geschlossener oder offener Ausführung, wobei die offene Variante besonders für den Einsatz im Außenbereich geeignet ist, um dort Schmutz, Wasser & Co. abzuleiten. Im Einzelnen können Sie bei der Oberfläche meist zwischen den folgenden Möglichkeiten wählen:
- Gitterartige Oberfläche
- Oberfläche mit Lochstanzung
- Gefräste Oberfläche
- Oberfläche mit Rutschhemmung bzw. Abrutschsicherung
An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe?
Na, was für eine Frage. An uns natürlich! Letztendlich ist bei Auffahrrampen und Verladeschienen jeder Anwendungsfall ein Einzelfall, so dass es immer darauf ankommt, für die individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen das möglichst perfekte Produkt zu finden. Also zögern Sie nicht: Rufen Sie uns an via +41 41 747 10 25, schreiben Sie uns eine E-Mail an verkauf@kaiserkraft.ch oder melden Sie sich bei uns via Kontaktformular. Wir freuen uns auf Sie!